Die Produkte für die Genossenschaft Minga werden auf dem Hof Aebleten von Lukas und Jeannine angepflanzt. Sie nehmen auch die gesamte Jahresplanung fürs Säen, Setzen und Ernten vor und organisieren die Arbeitseinsätze der Selbsternter*innen.
Die Selbsternter*innen sind also zu Gast im Garten von Lukas und Jeannine und respektieren daher ein achtsamen Umgang mit den Lebenwesen, dem Boden und den Menschen im Garten.
Hast Du Interesse mitzumachen? Oder bist Du auf der Suche nach Rezepten?
Biologischer Gartenbau
Im Sinne der regenerativen Landwirtschaft zeichnet sich der Hof Aebleten und die Minga durch folgende Elemente aus:
Förderung der Biodiversität
Wildobst-Hecken, extensive Blumenwiesen, Ast und Steinhaufen sowie Kopfweiden werden gezielt angelegt, um ein günstiges Umfeld für Nützlinge anzubieten und eine strukturreiche, vielseitige Landschaft zu ermöglichen.
Der konsequente Verzicht auf Pestizide, Kunstdünger und Herbizide fördert den Humusaufbau und eine hohe Biodiversität. Auf dass die Schlupfwespen, Florfliegen und Wildbienen noch lange summen mögen.
Agroforstkonzept
Die erweiterte Fläche wird seit Herbst 2018 gemäss einem Agroforstkonzept bepflanzt. Wiesengräben und Pflanzungen entlang der Höhenlinien halten das Wasser länger auf dem Land. Die mehrjährige Bepflanzung schont den Boden und fördert die Mykorrhizen (Bodenpilze), welche die Pflanzen zusätzlich unterstützen.
Angepasste Sorten
Auf der mehrjährigen Anbaufläche wurden ab Herbst 2018 angepflanzt: 25 Hochstammbäume, rund 90 Beerensträucher, viele Erlen und das mehrjährige Gemüse sind mit Bedacht auf Standort, Funktion und Wasserbedarf ausgewählt worden. Die gepflanzten robusten Sorten tragen wesentlich dazu bei, dass ein System entsteht, welches möglichst anpassungsfähig ist.
Das Wichtigste in Kürze:
- Pflanzen schützen Pflanzen: Wir stärken unsere Pflanzen mit Jauchen und Mischkulturen und verzichten auf chemische Pflanzenschutzmittel.
- Pflanzen stärken statt verwöhnen: Wir düngen mit Kompost und Pflanzenjauchen. Somit suchen sich die Pflanzen ihre Nähstoffe aktiv aus der belebten Humusschicht und werden nicht überdüngt.
- Moorgebiete sollen bestehen bleiben: Deshalb benützen wir keine Torferde für unsere Setzlinge.
- Die Natur akzeptieren wie sie ist: Deshalb benutzen wir nur samenechtes Bio-Saatgut und produzieren teilweise unser eigenes Saatgut.
- Mehr Hände in der Landwirtschaft statt mehr Benzin: Wir setzen wenig Maschinenkraft ein und bauen dafür auf die Mithilfe unserer Genossenschafterinnen und Genossenschafter.
- Den Boden schützen und pflegen statt ausbeuten: Wir nähren den Boden mit Mulchschichten und einer intelligenten Fruchtfolge.
- Aktiv gegen Food-Waste: Unser Gemüse richtet sich nicht nach optischen Normen. Wir verwerten alles was geschmacklich unseren Anforderungen entspricht.
- Kein Plastik, mehr Frische: Da unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter ihr Gemüse selber ernten, brauchen wir kein Verpackungsmaterial und es gibt keine langen Transportwege. Der beste Salat ist der, der noch vor 15 min auf dem Feld wuchs.
- Wissen wie’s wächst: Durch den engen Kontakt zwischen Produzierenden und Konsumierenden, wissen unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter genau, was hinter dem Gemüse steckt, wie es angebaut wird und was saisonal wirklich bedeutet.
Hof Aebleten
Die Genossenschaft ist auf Initiative von Lukas und Jeannine van Puijenbroek vom Hof Aebleten im 2016 entstanden.
Seit 2018 sind grössere Entwicklungen am Laufen und die Genossenschaft ist nun vor allem Vermittlerin zwischen den Mitgliedern, weiteren interessierten Personen und den Produktionsbetrieben, welche die Gemüse und Früchte für die Genossenschaft anbauen.
Aktuell arbeitet die Genossenschaft ausschliesslich mit dem Hof Aebleten zusammen.
Mitmachen
Mitmachen ist ganz einfach:
- Genossenschafter*in werden (Beitrittsformular, Statuten)
- Selbsterntepass lösen (Anmeldung Erntepass, Vertragsbedingungen Selbsterntepass)
- Hof Aebleten baut Gemüse und Früchte an
- Selber ernten: Wöchentlich von Mai bis November, zweimal pro Monat von Dezember bis April („Selbsternter*innen“)
- Pro Jahr sollen insgesamt 16 Stunden mitgearbeitet werden (meistens in Blöcken zu 4 Stunden). Die Hälfte – 8 Stunden – soll bis Ende Juli geleistet werden, der Rest bis ca. Ende Oktober.
- Teil werden einer Gemeinschaft, die sich zu verschiedenen Anlässen im Jahr trifft
Zuerst „schnuppern“? (Probeabo)
Wer das Angebot von Minga zuerst ausprobieren möchte: Ein Schnupper-Abo für 100.- Franken für 4 Wochen ernten ist genau das Richtige in diesem Fall. Es ist keine Mitarbeit auf dem Feld nötig. Wer gerne Gartenarbeit leistet, ist herzlich eingeladen im Garten mitzuwirken. Hier gehts zur Anmeldung Probeabo-Pass.
Übersicht über die Ernte der Jahre 2021 und 2022:
Wie geht das Selbsternten?
Du erhältst wöchentlich (Dezember bis April alle 2 Wochen) eine Email mit den Erntenachrichten. Gleichzeit wird die Liste auch in unserer Schautafel ausgehängt.
Auf der Liste ist die Art, Menge und das Beet des Gemüses zum Ernten aufgeführt.
Bei jedem Beet ist das Ernte-Knowhow des Gemüses auf einem Zettel ersichtlich.
Übersicht über die Ernte der Jahre 2021 und 2022:
Preismodell
Der Preis des Selbsterntepasses wird jedes Jahr von der Generalversammlung der Genossenschaft festgesetzt. Seit 2017 und bis und mit 2023 beträgt der Preis für einen Selbsterntepass 1040.- Franken und 16 Stunden Mitarbeit. 8 Stunden sind bis Ende Juli zu leisten, der Rest bis ca. Ende Oktober.
Das Erntejahr dauert vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres.
Der Erwerb des Selbsteerntepasses ist auch innerhalb des Erntejahrs möglich. Die Verwaltung entscheidet über eine entsprechende pro rata Preisreduktion.
Die Kündigung des Selbsteerntepasses ist mit einer viermonatigen Kündigungsfrist jeweils auf den 30. April möglich. Das gleiche gilt für den Austritt aus der Genossenschaft.
Das Angebot der Minga wurde im Jahr 2020 durch die mehrjährigen Flächen deutlich erweitert. Trotz vergrössertem Angebot sollte der Erntepass für alle erschwinglich bleiben.
Neuerung ab 2024
An der GV vom 20. März 2024 wurde auf Antrag der Verwaltung ein neues Preismodell beschlossen.
Die Auftrennung beim Erntepass auf die einjährige und mehrjährige Fläche wird aufgehoben. Es gibt einen einheitlichen Preis für die gesamte Fläche und die zu erntenden Produkte.
Der kostendeckende Zielpreis liegt derzeit bei CHF 1250.- und ist der Durchschnittspreis, den die Minga erzielen muss, um dem Hof Aebleten zu ermöglichen, kostendeckend und bei fairem Lohn den Garten zu bewirtschaften. Einen frei definierbaren Solidarpreis, der über CHF 1250.- liegt, wählen alle, die unser Projekt der solidarischen Landwirtschaft über den kostendeckenden Preis hinaus fördern möchten und für die das finanziell machbar ist.
Der Mindestpreis für einen vollen Erntepass beträgt für das Jahr 2024 CHF 1040.- (auf freiwilliger Basis CHF 1090.-).
Die bisherige Beitragsmeldung entfällt.
Neuerung ab 2025
Ab dem Jahr 2025 betragen die Mindestpreise:
- CHF 1090.- für den ganzen Erntepass (mit 16 Stunden Arbeitseinsätzen)
- CHF 650.- für den halben Erntepass (mit 8 Stunden Arbeitseinsätzen)
Der kostendeckende Zielpreis liegt bei CHF 1250.- (siehe oben).
Interessiert am bisherigen solidarischen Preismodell? Hier finden sich die Informationen dazu.
Rezepte
Eine Auswahl an Rezepten von Mingas.